Genusstemperatur ist ca. 18° C

Es war Anfang des 20. Jahrhunderts als Armand Rousseau kurz nach seiner Volljährigkeit einige Rebparzellen in der Gemeinde Gevrey-Chambertin geerbt hatte und mit diesen ein kleines Weingut, namens Domaine Armand Rousseau gründete. Im Jahr 1959 übernahm sein Sohn Charles, die zweite Generation, den damals 6 Hektaren grossen Betrieb. Dann folgte die dritte Generation mit Charles Sohn Eric, der den Betrieb 1982, nach seinem Oenologiestudium in Dijon und nach einigen Jahren Tätigkeit bei verschiedenen Weinbaubetrieben, übernahm. Seit dem Jahre 2014 ist bereits Erics Tochter Cyrielle, somit die vierte Generation, im elterlichen Betrieb tätig. Auch sie studierte in Dijon und kehrte nach einigen Wanderjahren, die sie auf Weingüter in Oregon, Australien und Neuseeland verbrachte, nach Hause zurück.

Im Laufe der Jahre ist die Rebfläche auf heute 15 Hektaren angewachsen. Davon sind 3 Hektaren Appellation Village, 3 Hektaren Appellation Premier Cru und 8 Hektaren Appellation Grand Cru. Alle Parzellen befinden sich in den Gemeinden von Gevrey-Chambertin und Morey-Saint-Denis.

Heute leitet die junge, sehr sympathische Cyrielle das Weingut gemeinsam mit ihrem Vater Eric (oben im Bild), der all sein Wissen wohlwollend an sie weitergibt, genauso wie es seine Vorgänger in all den über 120 Jahren gemacht haben. Es ist wichtig für die Rousseaus, dass die vorherige Generation ihre wertvollen Erfahrungen an die nächste überträgt, damit diese die enge Verbundenheit, die grosse Leidenschaft und den tiefen Respekt für die Menschen und die Weinberge genauso empfinden und weitertragen.

Ob Armand Rousseau Anfang des 20 Jahrhunderts, als er den kleinen Weinbaubetrieb gründete, geahnt hat, dass gut 120 Jahre später «seine» Weine weltweit zu den renommiertesten, berühmtesten und begehrtesten der Côte de Nuits zählen werden?

Dieser Rotwein schmeckt sehr gut zu edlen Fleischstücken, wie beispielsweise zu einem Kalbsfilet Mignon, zu einem zarten Rindsfilet, zu einem feinen Rehrücken und zu mittelkräftigen Käsen, wie Maroilles. Oder man kann ihn einfach nur so vollends geniessen.

Das Burgund mit seiner über 2000 Jahre alten Weingeschichte und seinen ungewöhnlich kleinflächigen Strukturen ist eine der faszinierendsten Weinlandschaften der Welt. Es bedurfte mehrere Jahrhunderte harter Arbeit um ein so ausserordentlich dichtes Weinbergnetz zu knüpfen und die für das strenge kontinentale Klima und die vielfältigen Böden am besten geeigneten Rebsorten zu selektionieren. Im Jahr 1935 wurde eine 5-stufige Kontrolle der Herkunftsbezeichnungen eingeführt. Man unterscheidet die Regionalen-, Bezirks- und Gemeinde-Appellationen sowie mit 1er und Grand Cru die oberste Stufe der Einzellagen-Appellationen, im Burgund auch “Climats“ genannt. Die Côte de Nuits ist der nördlich gelegene Teil des französischen Départements Côte d’Or und reicht von Corgoloin bis Dijon. Das eng bestockte Band aus Rebfeldern liegt auf rund 20 km Länge gut geschützt entlang der Abbruchkante des Morvan Gebirges in idealer Ausrichtung zur Morgensonne. Die skelettreichen Böden aus Kalk und Mergel bieten ideale Bedingungen für den Anbau der Haupt-Rebsorte Pinot Noir. Die Côte de Nuits vereint 33 verschiedene Appellationen und bis auf eine Ausnahme, dem Corton, stammen alle roten Grand Cru Weine aus dieser Region. Hier entstehen die körperreichsten und langlebigsten Pinot Noirs der Welt, die sich mit ihren faszinierenden Aromen ebenso tiefgründig wie edel präsentieren.

Pinot Noir Die Traubensorte Pinot Noir (auch Spätburgunder, Blauburgunder oder Clevner genannt) ist sehr alt, hochwertig, anspruchsvoll und aus dem Burgund stammend. Der Anbau ist seit dem 4. Jahrhundert nachweisbar. Diese Sorte treibt mittelfrüh aus, ist empfindlich für Frühjahrsfröste und reift relativ früh im Vergleich zu anderen bekannten Sorten wie zum Beispiel Cabernet Sauvignon. Sie bevorzugt kalk- und kieshaltige Böden und einen nicht zu heissen Standort. Finessenreiche Weine aus den kleinen, dünnschaligen Beeren überzeugen mit einer delikaten Fruchtaromatik, feiner Textur und eleganter Struktur.